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30.04. 18:30 Opelvillen: Dialoggespräch »Auf den Spuren von Yva«

Auf den Spuren von Yva mit Archivmaterial, Originalen und Anekdoten aus Berlin mit Jörn Vanhöfen und Joachim Rissmann, moderiert von Dr. Beate Kemfert

Der Berliner Fotograf und Künstler Jörn Vanhöfen, der 2015 sein Werk umfassend in den Opelvillen vorstellte, ist Ideengeber des Dialoggesprächs »Auf den Spuren von Yva«. Vanhöfen gründete nicht nur das Forum Fotografie am Schiffbauerdamm in Berlin mit, sondern kuratiert auch seit 1999 Ausstellungen zu Einzelpositionen der Fotografie. 2000 realisierte Vanhöfen die erste umfassende Ausstellung der Fotografin Yva im Postfuhramt Berlin, die auch von Yvas bekanntestem Schüler Helmut Newton (1920–2004), besucht wurde. Der international renommierte Fotograf Newton legte in seiner Autobiografie offen, wie prägend seine Lehre von 1936 bis 1938 im Fotoatelier von Yva in der Schlüterstraße 45 in Berlin-Charlottenburg war.

Jörn Vanhöfen (r) mit Opelvillenkuratorin Dr. Beate Kemfert (l) © Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim
Jörn Vanhöfen (r) mit Opelvillenkuratorin Dr. Beate Kemfert (l) © Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim

Wo Yva einst ihre Wohnung und Atelier hatte, führte Joachim Rissmann bis 2013 das Hotel Bogota. Seine Familie hatte 1976 das Hotel in der Schlüterstraße 45 übernommen. Joachim Rissmann wiederum setzte sich intensiv mit der Geschichte des Hauses auseinander und dokumentierte sie. Der Berliner Hotelier entwickelte das Haus in Anknüpfung an Yva zu einem Haus der Fotografie, in dem ab Ende 2004 wechselnde Fotografie-Ausstellungen gezeigt wurden. Ausgelöst durch diesen historischen Ort ist Joachim Rissmann seitdem Sammler fotografischer Bilder von Yva.

Helmut Newton besuchte 2002 das ehemalige Atelier von Yva, das seit Beginn der 2020er-Jahre von der Familie Rissmann als Wohnung benutzt wurde, und soll bemerkt haben: »Nichts hatte sich verändert, selbst der Kronleuchter hing noch an der Decke«. Diese und weitere Anekdoten angereicht mit Bild- und Archivmaterial sowie Originalen werden während des Dialoggesprächs von den Berliner Gästen Vanhöfen und Rissmann präsentiert. Das Gespräch wird moderiert von Dr. Beate Kemfert und findet in der Ausstellung »Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937« statt, die im Vorfeld oder im Anschluss besucht werden kann.

Mit der Schau widmen sich die Opelvillen zwei deutschen Fotografinnen, die, obwohl sie zu den Pionierinnen der Fotokunst zählen, in Vergessenheit geraten sind. Frieda Gertrud Riess (geboren 1890 in Czarnikau, Provinz Posen (heute Czarnków, Polen), gestorben 1957 in Paris) zählt zu den ersten selbständigen Unternehmerinnen ihrer Generation. Bereits 1917 eröffnete sie ein Atelier in Berlin. Auch Yva (geboren 1900 in Berlin als Else Ernestine Neuländer, gestorben 1942 im Vernichtungslager Sobibór) war erst 25 Jahre alt, als sie ihr erstes Fotoatelier gründete. Mit ihren technisch aufwendig und perfekt inszenierten Werbe- und Modeaufnahmen avancierte Yva zur Spezialistin der Modefotografie und war eine der ersten Frauen, die in der Werbebranche arbeiteten.

Der Vorverkauf hat begonnen. Tickets können ab sofort an der Kasse der Opelvillen zu den Öffnungszeiten der Ausstellung erworben werden. Sie sind ebenfalls erhältlich unter termine@opelvillen.de oder unter 06142 835 907 (Geschäftszeiten Mo.–Fr., 10–12 Uhr). Die Karte für das Dialoggespräch kostet 12,00 Euro pro Person und beinhaltet auch den Gang durch die Ausstellung.

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