#buchsolidarität – zur Solidaritäts-Aktion des Verbrecher Verlags

von Oliver Bruskolini

Durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie und den daraus resultierenden Shutdown gerät der Buchmarkt und insbesondere das Verlagswesen ins Wanken. Die abgesagten Lesungen bedeuten, dass Plattformen wegfallen, durch die Verlage neue LeserInnen erreichen können. Der daraus folgende Verlust der Sichtbarkeit in einer heiß umkämpften Branche bedeutet finanzielle Verluste, die schwerlich auszugleichen, mitunter sogar existenzgefährdend sind.

Umso bemerkenswerter ist es, wenn literarische Akteure sich entscheiden, in der aktuellen Situation auf einen erbitterten Konkurrenzkampf zu verzichten und stattdessen die eigene Reichweite für eine solidarische Aktion zu nutzen, die vielerlei Akteuren zugute kommt.

Der Berliner Verbrecher Verlag hat eine Initiative ins Leben gerufen, die genau das bezwecken soll: gegenseitige Unterstützung um gemeinsam durch eine gewaltige Krise zu kommen.

Unter dem Hashtag #buchsolidarität teilt der Verlag täglich Buchtipps auf Facebook und Twitter. Neben den Werken anderer Independent-Verlage werden auch unabhängige Buchhandlungen empfohlen. Die Vorschläge dazu kommen aus dem gesamten Verlagsteam. So profitieren Verlage und Händler gleichermaßen von der Aktion.

Jörg Sundermeier, Foto: Nane Diehl

„Vieles wird geteilt und auch von den Verlagen – und den Buchhandlungen die wir jeweils zum Buch empfehlen – erhalten wir viel Dank. Das bestärkt uns
schon sehr in unserem Tun“, sagt Jörg Sundermeier, einer der Initiatoren aus der Verbrecherei. „Das erste Mal als wir #buchsolidarität verwendet haben, war das mit einer sog. Kachel [s. Bild], diese wurde sicher 500mal geteilt.“

Kachel #buchsolidarität
©Verbrecher Verlag

Bisher beteiligen sich auch andere Akteure vereinzelt an der Aktion. Wir würden uns wünschen, dass sich deren Anzahl noch erhöht. Denn fest steht, dass Solidarität und Gemeinschaftssinn der Schlüssel zur Bewältigung dieser Krise sind – auf dem Buchmarkt wie in der Gesellschaft.

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