Café-Abräumerin Carla Brühn
Gedicht von Carsten Stephan
Rosa Kleid mit weißen Rüschen,
Schwerer Kopf mit dummem Hut,
Stierer Blick und Hitlerbärtchen:
Sie macht ihre Sache gut.
Ob Macchiatomütter grasen
Mit den Kälbern und Plapp-plapp,
Ob Krawattenkasper faseln –:
Carla räumt sie alle ab!
Sie lässt Kaffeegläser kippen,
Sorgt für Kuh- und Kalbsgekreisch,
Niest in das veganen Süppchen
Ein paar schöne Fasern Fleisch.
Springt auf Bügelfaltenschöße,
Rührt im Buisnesslangkornreis,
Glotzt verliebt und fragt vernehmlich:
Wollnwa wieda? Halba Preis!
Sind die Gäste überlegen,
Greift sie zu der alten List:
Schon bekriegt das Terrorbalg sich
Mit dem Gentrydschihadist.
Nichts als Schulden, doch Krawatte!,
Schreit Charlotte und wirft Tarte.
Maximilian und ein Schlipsarsch
Spielen Kuchengabel-Dart.
Geht nachhaus, Chinesisch büffeln!,
Lacht es aus gelackten Herrn.
Doch schon fliegen Zuckerstreuer
Ihnen in den Markenkern.
Manchmal reicht die Zigarette
In der Hand: Man flieht den Tod.
Manchmal braucht’s als Wunderwaffe
Doch ein Gläschen Dackelkot.
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