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Cupnudeluniversum

Kurzprosa von Victoria Pavot

Der Kühlschrank surrt Unruhe. Manchmal knurrt er, zusammen mit meinem Magen, wir sind beide hungrig, draußen ist Pandemie mit einem Hauch Apokalypse, dazu regnet es, als wolle das Wetter meine Misere untermalen. Auf meinem Konto sind genau fünfzig Cent, der Monat hat noch fünf Tage, an denen Magen und Kühlschrank zusammen Geräusche machen können.

 Der Kopf rastet aus. Mit dem Lockdown musste ich das Kellnern aufgeben, die Nachhilfe über Skype brachte müde Kinder vor der Webcam, aber nicht genug Kohle. Nun sitze ich hier, mit all diesen Gedanken und Geräuschen.

 Der Magen knurrt endgültig Alarm. Ich beiße in den letzten Apfel. Er schmeckt mehlig, aber irgendwann muss dieser Verdauungsapparat einfach die Fresse halten. Vielleicht sollte ich Influencer werden und Äpfel auf Instagram essen, hier bin ich, so ein schmackhafter Apfel, Promocode Apfel 25, swipe up. Bei dem Gedanken muss ich kurz und schief lächeln. Die nächste Zoom-Vorlesung beginnt gleich und unterbricht hoffentlich meine inneren Hungermonologe.

 Der Wasserhahn zischt Hoffnung. Ich trinke Leitungswasser, damit ich weniger Hunger habe, gehe von links nach rechts und im Zickzack in der Küche herum. Was sind schon fünf Tage, die Zeit wird vergehen, die Pandemie ebenfalls, der leere Kühlschrank knarzt, vielleicht mag er meine Selbstgespräche nicht. Ich trete gegen ihn, von oben fällt etwas herunter, eine Dose Instant-Nudeln landet vor meinen Füßen.

 Das verzweifelte Herz tanzt ganz kurz. Ich sehe ein Zeichen. Nur noch fünf Tage. Danke, Cupnudeluniversum. Ich muss nur durchhalten.

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