Himmelhoch
Gedicht von Elisabeth Lintschinger
der Funkturm ragt
wie ein Pfeil
in den Himmel
der die Richtung
vorgibt
Viktors Lachen
verschwindet
im Schneeflockenschleier
vereiste Streben
taube Hände
unter uns
die Stumme Stadt
hier vibriert nur
mein Atmen
laut
in meinen Ohren
er zieht
mich auf den Vorsprung
der Schnaps in seiner Hand
und
seine Wärme
unter
meinen Fingerspitzen
ich habe Angst
will ich sagen
ich suche
das alte Blau in seinen Augen
aber finde nur
gespiegeltes
Himmelsgrau
dann
ein Zögern
ein Nicken
gehen wir
oben nur mehr
kleine Sprossen
manche gerade breit genug
für Finger
der Wind
das Gerüst
seine Finger
vertikale Schwarze Linien
im Abendlicht
komm schon
unter uns
die Stadt mit ihren tausend Lichteraugen
die mit langen Armen
nach uns
greift
und meine Hände zittern
in mir Panik
atmen
atmen
dann
seine Hand
auf meiner Schulter
seine Lippen
blasse Linien
unten am Boden
verschlingt die
zähe Dunkelheit
meinen Schatten
tut mir leid
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