Literaturtage in Öhringen: Etwas Großes geht zu Ende
Am 10.11. gingen die 36. Baden-Württembergischen Literaturtage in Öhringen zu Ende. Die Organisatoren blicken auf ein erfolgreiches Festival mit über 4.000 Besuchern zurück.
„Über Grenzen“ – unter dieser Themenklammer fanden vom 24. Oktober bis 10. November in Öhringen die 36. Baden-Württembergischen Literaturtage statt. Über 30 Veranstaltungen aus den unterschiedlichsten Themenbereichen haben mehr als 4.000 Menschen begeistert.
Das fünfköpfige Organisationsteam freut sich über nahezu restlos ausgebuchte Plätze bei allen Veranstaltungen. Am besten besucht war die Lesung mit dem Preisträger des Deutschen Buchpreises 2019, Saša Stanišić, die mit 550 Literaturfans in der Kultura stattfand. Aber auch „Die Kleine Band“ lockte gemeinsam mit der „Theatergruppe Eigenart“ rund 450 Menschen in die katholische Kirche St. Joseph. Über 500 kleine Leseratten tummelten sich beim Kinder- und Familienprogramm und zahlreichen Aktionen in der Stadtbücherei und auch bei allen anderen Veranstaltungen waren die Stuhlreihen gefüllt.
Viele Veranstaltungen konnten dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren und Partner an ganz ungewöhnlichen Orten stattfinden: zwischen Farbeimern im Baumarkt, im gruseligen Schlosskeller, in einer Tanzschule, in einer Kneipe oder in den Räumen der Öhringer Banken – und all das fast überall bei freiem Eintritt.
Nicht wegzudenken waren dabei das knallige Rollup, der gemütlich-bunte Lesesessel und, ganz wichtig: die orangene Leselampe. Dieses markante Trio kannte man schnell in Öhringen. „Als wir bei einer Veranstaltung einmal aus Platzmangel nur die Lampe und das Rollup aufgestellt haben, hat mich sofort eine Besucherin angesprochen, dass da noch der Sessel fehlt.“, berichtet Markus Hassler, der gemeinsam mit Stefan Weigand die Literaturtage kuratierte. Bereits im Sommer hat sich die ganze Region im Rahmen der Aktion „Öhringen liest ein Buch“ auf die Literaturtage eingestimmt. Natürlich war auch die Autorin des über 500-fach verkauften Romans „Länger als sonst ist nicht für immer“, Pia Ziefle, während der Literaturtage in Öhringen zu Gast.
Besonders stolz ist das Team um Ingrid Sterzer darauf, dass es mit dieser vom Land Baden-Württemberg geförderten Veranstaltung gelungen ist, Gäste von weit her nach Öhringen zu locken. „Wir haben unheimlich viel Mühe in die Literaturtage investiert – das hat sich gelohnt. Manche Gäste haben sogar übernachtet, um zu unseren Veranstaltungen gehen zu können. Berichte in der WELT, Focus online, fast allen regionalen und überregionalen Tageszeitungen und unzähligen anderen Medien zeigen, wie groß unsere Reichweite war“, so Sterzer.
Täglich gehen Mails, Anrufe und persönliches Feedback mit Stimmen ein, wie: „Vielen Dank, das hatte richtig Festivalcharakter – ab nächster Woche falle ich in ein tiefes Loch!“ – „Nicht aufhören – macht doch bitte weiter. Wir brauchen Kultur wie die Luft zum Atmen, wie die Blume das Wasser, der Kaffee die Milch, das Meer den Sand, die Biene die Blume …“ – „Ich bin hin und weg. Von mir aus könnten die Literaturtage gleich nochmal starten.“ und zeigen, wie groß die Begeisterung und die Identifikation mit den Baden-Württembergischen Literaturtagen in der ganzen Region war.
Nach der Landesgartenschau 2016 geht mit den Literaturtagen erneut ein großer Erfolg für die Große Kreisstadt Öhringen zu Ende, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Diese Meldung und das Foto hat uns Murielle Rousseau von der Agentur Buch Kontakt, Freiburg, zur Verfügung gestellt. Wir haben diesen Beitrag gerne publiziert.
Die Redaktion