Mit Poesie durch Pandemie – eine verspätete Würdigung zur rechten Zeit
von Walther
Eigentlich soll man keine Würdigung über ein Projekt schreiben, an dem man selbst teilgenommen hat. Weil es nur ein kleines Gedicht war, soll ausnahmsweise drüber hinweg gesehen werden. Schließlich ist das Projekt viel zu wesentlich, um es nicht zu würdigen. Und nachdem Redakteur*innen aus dem tollen Team der zugetextet.com Redaktion an vorderster Front das Projekt initiiert und selbstlos und ohne etwas davon zu haben engagiert bis zum guten Ende geführt haben, ist es sicherlich in Ordnung, als dessen Herausgeber dieses Vorhaben zu würdigen.
In der Zeit vom 30. März bis zum 10. Mai 2020 hat das Projektmanagementteam von „Mit Poesie durch Pandemie“ eine Webseite gebaut, eine Facebookpräsenz erstellt und die Seite gemanagt, Pressearbeit durchgeführt und – ganz nebenbei – mehr als 45 Poesie-Beiträge auf Facebook vorgestellt, mindesten neun davon wurden vertont vorgestellt, davon waren einige bereits als Videostream oder Podcast umgesetzt, wurden aber zuvor ausgewählt und geprüft. Die Rollenverteilung:
- Anna Wilhelm von Huber, zugetextet.com Redakteurin, musischer Bereich
- Jakob Leiner, Lyriker, Präsentation der Beiträge auf Facebook und Webseite
- Oliver Bruskolini, zugetextet.com Redakteur, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Ansprechpartner
Insgesamt wurden viele Stunden, wahrscheinlich Tage, unentgeltlich Gedichte ausgewählt, redigiert, präsentiert, die Präsenzen aufgesetzt und betreut.
Ganz wichtig war den Machern, dass jeder Autor und jede Autorin ihren Text einer durch die COVID19 Pandemie bedrohten Kultureinrichtung widmen konnte. Auf diese Weise wurde diesen Einrichtungen eine zusätzliche Projektionsfläche geboten. Man muss sich vorstellen, dass es über Verlinkungen und Kooperationen wie über die Öffentlichkeitsarbeit gelang, dass alle Beiträge mehr als 1.000 Klicks bekamen. Für Literaturarbeit, wir wissen das von zugetextet.com, ist das eine irre Größe, wenn man bedenkt, wie schnell diese Durchdringung erreicht werden konnte. Es ist mehr als bedauerlich, dass alle Präsenzen mittlerweile nicht mehr erreichbar sind. Daher stellt sich die Frage, ob es vielleicht noch gelingen kann, der Arbeit eine dauerhafte Bleibe zu sichern, um sie der Nachwelt zu erhalten.
Zum Abschluss des Projekts haben die Macher es geschafft, dass zusammen mit dem Sternenblick e.V. eine Anthologie erscheinen konnte. Auch das ist ein Berliner Literatur- und Poesieprojekt, das der Unterstützung bedarf. Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen dem gemeinnützigen Trägerverein zu Gute. Für die Anthologie konnten 31 der 42 eingereichten Beiträge berücksichtigt werden. Jeder Text war zuvor entweder auf Facebook oder auf der Projektwebseite vorgestellt worden. Auch der Beitrag des zugetextet.com Herausgebers ist darunter, mit dem dieser das Kulturforum Metzingen, die gute Stube von zugetextet.com, platzieren konnte.
Wer mag, kann die Anthologie hier bestellen: „Zwischen den Sirenen – Mit Poesie durch Pandemie“. Viele Autor*innen von zugetextet.com sind dabei. Jeder Euro der Einnahmen fließt nach Abzug der Gebühren des Druckdienstleisters in Gänze dem Sternenblick e.V. zu, der die Einnahmen u.a. in seine Literaturförderung zusammen mit Berliner Schulen investiert. Wenn man bedenkt, dass das Projekt drei Tage von Start bis zum Fliegen gebraucht hat, kann man sich ausmalen, wie hart die Macher gearbeitet haben müssen, um das alles möglich zu machen. Die Anthologie schließlich benötigte knapp 9 Tage, bis sie stand. Wir werden sie auf zugetextet.com vorstellen, diese Rezension wird aber ein Redakteur machen, der am Projekt nicht beteiligt war – das ist schon zur Einhaltung des journalistischen Ethos nötig.
Der Herausgeber möchte sich bei den drei Machern von Mit Poesie durch Pandemie im Namen aller vorgestellten Kultureinrichtungen, alles Poet*innen und Künstler*innen und schließlich auch von Sternenblick e.V. bedanken, dessen Gründerin und Erste Vorsitzende Stephanie Mattner wir bereits bei uns vorgestellt haben. Danke Euch Dreien – und danke allen Autor*innen, Sprecher*innen und Musiker*innen, die diese wunderbare Geschichte möglich machten. Dieses Projekt zeigt, dass diese Krise nicht nur das Schlechte im Menschen zeigt – sie zeigt auch das Gute, zu dem wir in der Lage sind, wenn wir uns zusammenfinden, an einem Strang ziehen und Gutes tun wollen: Wir können es schaffen, wir können etwas bewegen, wir können diese Welt zu einem besseren Ort machen!