Tatorttarnerin Tatjana
Gedicht von Carsten Stephan
Zu Max Kurzweils Gemälde „Dame in Gelb“: https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/200675-dame-in-gelb/
Wer daheim den Nächsten meuchelt,
Hat noch selten raus den Dreh.
Und voll Grauen sieht das Blut er
Auf dem schönen Kanapee!
Und dann kommt auch noch die Kripo,
Die Gefahr ist nicht gering.
Doch Tatjana ist zur Stelle,
Wie ein bunter Schmetterling.
Gelbes Kleid und Wespentaille,
Schwarzes Haar und Schwermutsblick.
Und man siehet nur Tatjana,
Doch den Blutfleck sieht man nicht.
Lesend lehnt sie an Tapeten,
Und so sind auch die geschützt,
Wenn im Eifer des Gefechtes
Bissl Hirn ist drauf gesprützt.
Anmutsvoll steht sie darüber,
Malend an der Staffelei,
Liegt ein Kopf noch auf den Dielen.
Man vergisst schnell ein Detail.
Tatorttarnerin Tatjana,
Trauten Heimes Schutz und Zier!
Kein Bedarf? Vielleicht der Nächste?
So oder so: Ihr ist’s Pläsier.
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